Die Regelungen der Energiepreisbremsen gegen Missbrauch sind sehr streng. Sie gehen auch über die bisherige kartellrechtliche Kontrolle noch einmal hinaus. Angesichts der dafür aufgewandten Steuermilliarden ist das aus Sicht der Oberhessen-Gas nachvollziehbar. Aber angemessene Preisanpassungen müssen weiterhin möglich sein, weil die extremen Preisanstiege im Großhandel in den vergangenen Monaten die Energieversorger und so auch die Oberhessen-Gas vor enorme Herausforderungen stellt.

Diese betreffen einerseits den erhöhten Liquiditätsbedarf für die stark gestiegenen Energiebeschaffungskosten im Großhandel. Andererseits haben die starken Preisbewegungen dazu geführt, dass der Handel nur noch eingeschränkt möglich ist beziehungsweise Vorlieferanten höhere Sicherheitsleistungen verlangen.

Auch Oberhessen-Gas hat ein Interesse daran, dass 'schwarze Schafe' Lage und Gesetze nicht ausnutzen. Nicht nachvollziehbar ist, dass Energieversorger pauschal unter Generalverdacht gestellt werden, sie wollten "Abzocke" betreiben. 

Als kommunaler, verlässlicher Energieversorger gibt Oberhessen-Gas ihr Bestes, um als regionaler Grundversorger die Energieversorgung sicherzustellen und die geplanten Entlastungen der Gas- und Wärmebremse fristgerecht an ihre Kundinnen und Kunden weiterzugeben.
Umso ärgerlicher sind pauschale Aufrufe an Energieverbraucherinnen- und -verbraucher, aktuell initiiert vom Bund der Energieverbraucher, ihre Preiserhöhungen nicht zu bezahlen. Diese Aufrufe entbehren jeder Grundlage. Sie sind auch für Kundinnen und Kunden gefährlich, weil sie dadurch in Zahlungsverzug geraten. 

Die geplanten Preiserhöhungen der Oberhessen-Gas ergeben sich aus steigenden Beschaffungspreisen. Wie alle anderen Stadtwerke auch beschafft Oberhessen-Gas strukturiert, das heiß die meisten Mengen im voraus. Um auch dabei Preisrisiken im Interesse der Kundinnen und Kunden zu begrenzen, erfolgt das nicht für alle Mengen auf einmal, sondern zeitversetzt. Dadurch, dass Oberhessen-Gas ab dem Sommer vermehrt neue Lieferverträge abschließen musste, stiegen die Preise entsprechend an, was sich nun in den Tarifen niederschlägt. Dies sowie auch die staatlich festgelegten Umlagen erklären den Anstieg der Preise.